„Seit ich denken kann, wird die Heimerdinger Umgehungsstraße geplant“, so der 66 jährige Heimerdinger CDU-Stadtrat Wolfgang Gommel. Die Pläne sollen bald umgesetzt werden in den Bau einer „Südumfahrung“. Diese soll alle Verbindungsstraßen von Heimerdingen vom Osten bis zum Westen einschließen, nicht eingebunden werden kann lediglich die nördliche Verbindung Richtung Hochdorf. Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Ditzingen haben den Plänen zugestimmt, allerdings die „Südumfahrung“ in zwei Teile aufgeteilt, einen Landesteil, die „Südumgehung“ und einen kommunalen Teil, die „Ostrandstraße“. Die Südumgehung ist als Landesstraße geplant und wird deshalb vom Land bezahlt, wobei die Stadt Ditzingen freiwillig 4 Mio Euro zuschießt. Diese Südumgehung verbindet die Weissacher Straße im Westen, die Rutesheimer Straße im Süden und mündet in die Feuerbacher Straße im Süd-Osten. Der verbleibende Straßenabschnitt, Feuerbacher- und Hemminger Straße ist die sogenannte „Ostrandstraße“. Diese wird als Gemeindestraße klassifiziert und somit von der Stadt Ditzingen bezahlt. Das Land beteiligt sich allerdings gemäß Landesverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) auf Antrag mit bis zu 50 % an den Kosten.
Die Ostrandstraße führt nicht nur die Verkehre aus und in Richtung Hemmingen auf die Südumgehung, sie verbindet auch die beiden Heimerdinger Industriegebiete Nord und Süd. Bisher quält sich der gesamte Industrieverkehr, vorwiegend Schwerverkehr, durch die Heimerdinger Wohnbebauung. Das Planungsbüro Kölz hat in seiner Verkehrsprognose von 2017 die Verkehrsbelastung für den östlichen Bereich von Heimerdingen auf 7.200 Kfz./24 h im Jahr 2030 prognostiziert, nach dem Bau der Ostrandstraße würde sich die Verkehrsbelastung auf 1.900 Kfz,/24 h reduzieren. Somit eine Entlastung von ca. ¾, wobei insbesondere die LKW-Belastung entfiele.
Die Ostrandstraße wird allerdings teuer. Sie hat nicht nur ein Tal zu überqueren, sie hat insbesondere die Trasse der Strohgäubahn zu unterqueren. Die 2017 ermittelten Kosten belaufen sich auf 17 Mio. Euro. Dies war dem Regierungspräsidium (RP) nun doch zu teuer, weshalb sie in Kosten- Nutzen-Abwägung den Antrag der Stadt Ditzingen auf Förderung nach LGVFG ablehnte.
Eine Chance auf Realisierung hat die Ostrandstraße also nur, wenn die Kosten gesenkt werden können. Dies kann zum Einen dadurch gelingen, dass das bestehende Straßennetz im Industriegebiet
genutzt und außerdem eine preiswertere Unterführung der Strohgäubahn an topgrafisch günstigerer Stelle gefunden wird.
Gemäß aktuellem Beschluss des Gemeinderates wird das Industriegebiet Heimerdingen Süd erweitert. Hierzu bedarf es allerdings einer neuen Straße, der „Karl-Feucht-Straße. Diese führt direkt in Richtung der neuen Anschlussstelle der neuen Umgehungsstraße, Feuerbacher Straße. Geplant ist bisher, diese Karl-Feucht-Straße auf halber Strecke mit einem Wendehammer enden zu lassen. Idee der „Bürgerinitiative Südumfahrung“ war es, diese beiden Straßen zu verbinden. Dann wäre das Industriegebiet direkt an die Südumgehung angeschlossen und ein möglicher erster Schritt in Richtung Ostrandstraße gemacht.
Die CDU-Fraktion hat sich vor Ort informiert und dann den Antrag im Gemeinderat eingebracht, die Kosten für diesen verbindenden Straßenabschnitt errechnen zu lassen.
Das Ergebnis dieser Kostenberechnung veranlasste dann die CDU-Fraktion, die Verwaltung zu beauftragen, Fördergelder für diesen Straßenabschnitt nach LGVFG zu beantragen. Im Ortschaftsrat Heimerdingen unterstützten alle Räte von CDU und FWV den Antrag, im Gemeinderat fand der Antrag mit Unterstützung durch die Räte von CDU, FDP, UB und Teilen der FWV die Mehrheit..
„Die Ostumfahrung ist wichtig für die Gesundheit der Heimerdinger Bevölkerung“, so CDU-Stadtrat Fritz Hämmerle und der Vertreter der Bürgerinitiative Südumfahrung Heimerdingen, Hans-Peter Stamp, freute sich: „Mit diesem Anfang der Ostrandstrasse behalten wir für die Zukunft den Fuß in der Türe“.
Für die CDU-Fraktion
Sven Sautter
Fraktionsvorsitzender