Internet 2019

1 Gigabit-Breitbandausbau in Ditzingen?
Die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und die Landkreise der Region beschließen in diesen Wochen ein umfangreiches Digitalisierungsprojekt. Bis zum Jahr 2030 sollen ca. 1,5 Mrd. Euro in den Ausbau des Festnetzes mit Glasfaser innerhalb der Landkreise Ludwigsburg, Böblingen, Esslingen, Göppingen, Stuttgart und Rems-Murr investiert werden. Dabei übernimmt die Telekom den Löwenanteil der Kosten, die Kreise und Gemeindensteuern ca. 1/3 der Mittel bei.

Gemeinsames Ziel ist, bereits bis 2022 90% der Unternehmensstandorte in Gewerbegebieten mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen. Bis 2025 soll jeder zweite Haushalt und alle Schulen über einen Internetanschluss in Gigabitgeschwindigkeit verfügen. Hierzu wird bis in jedes Gebäude ein Glasfaserkabel verlegt werden.

Kann Ditzingen bundesweit zum Vorreiter werden?
Los geht’s im Jahr 2019. Je nach Witterung soll der Baubeginn für erste Pilotgemeinden so früh wie möglich im Jahr 2019 sein. Insbesondere Gemeinden, die heute bei der Internetgeschwindigkeit als unterversorgt gelten, könnten zu den ersten Profiteuren werden.
Während heute schon die Teilorte Ditzingen, Hirschlanden und Schöckingen flächendeckend mit einer Bandbreite von immerhin 100 MB/s versorgt werden, hinkt Heimerdingen weiterhin hinterher. Stadtrat Sven Sautter, der auch Mitglied der Regionalversammlung ist, sieht eine gewisse Chance, dass Heimerdingen zu den Piloten zählen wird. „Aber die Würfel sind noch nicht gefallen“.

Stadtrat und Ortsvorsteher Fritz Hämmerle ergänzt: „Wir werden uns für diese Chance entsprechend vorbereiten und in den Haushaltsplan der Stadt Ditzingen den kommunalen Anteil an der Finanzierung beantragen. Denn: Es wäre schön, wenn Heimerdingen mal bundesweit Vorreiter bei dem Ausbau wichtiger Infrastruktur wäre.“

Warum ist ein Gigabit-Netz in Zukunft von zentraler Bedeutung?
Datenmengen auch im Petabit-Bereich verlässlich und sicher transportieren zu können, ist ein echter Standortfaktor für Wirtschaft und Mobilität in der Region Stuttgart. Dabei hat die Digitalisierung bereits fast alle Wirtschaftsbereiche erfasst. Unter dem Stichwort Industrie 4.0 wird die digitale Vernetzung der Produktionsabläufe verstanden, die zunehmende Automatisierung des PKW-Fahrens (autonomes Fahren) verlangt riesige Datenmengen. Diese Fahrzeuge sollen zukünftig mit einem 5G Mobilfunknetz miteinander kommunizieren, wobei dazu die Sendemasten mit Glasfaser verbunden werden müssen. Anwendungen aus den Bereichen Smart Home und Smart City werden in den nächsten Jahrzehnten ebenfalls hohe Datenvolumen erfordern.